Ein schöner Rücken kann entzücken – doch ist er auch gesund?
Diesen Spruch kennst Du garantiert, doch ist es nicht besser, wenn der Rücken auch schmerzfrei uns durchs Leben trägt? Ich finde schon und Du stimmst mir vielleicht auch zu. Denn nur ein stabiler, gesunder, glücklicher Rücken macht Dein Leben beschwerdefrei und hält Dich vital, selbst im späten Alter. Doch warum ist unser Rücken so wichtig? Diese Frage empfindest Du vielleicht als banal, denn Du solltest selbstverständlich jedem Körperteil gleich viel Aufmerksamkeit schenken und den Körper so gut es geht am „Funktionieren“ halten. Denn ohne Rückgrat lässt sich nur kaum etwas im Leben bewältigen. Und dazu gehört Dein Rücken. Dieser beginnt bereits im Nackenbereich, geht über die Halswirbelsäule bis hin zur Lendenwirbelsäule. Diese sind die Hauptbestandteile, die wir allgemein als Rücken bezeichnen.
Wie sieht der Rücken aus?
Unser Rücken und somit auch Deiner wird von der Wirbelsäule gebildet, den Rippen und auch den Schulterblättern. In der Mitte des Rückens ist das Rückgrat sichtbar, welches an den Seiten von Muskeln unterstützt wird. Diese Muskelgruppe sind in einem harmonischen Zusammenspiel dafür verantwortlich, dass Du Dich aufrichtest, Dich aufrechthältst, Dich streckst, Dich beugst und drehst. Und diese Muskeln wirken natürlich auch auf die Bewegungen der Oberarme, Schultern und Kopf mit.
Zu den wichtigsten Rückenmuskeln gehören der Trapezmuskel, der breiteste Rückenmuskel, große und kleine rautenförmige Muskel, obere und untere Sägemuskel sowie der Schulterblattheber. Doch warum quäle ich Dich jetzt mit Anatomie, fragst Du Dich? Eine berechtigte Frage, denn ein gesundes Maß an Wissen über unseren Körper und seiner Zusammensetzung hilft uns Schmerzen und Beschwerden nicht nur besser zu lokalisieren, sondern diese auch zu vermeiden.
Welche Rückenschmerzen gibt es?
Es gibt viele Arten von Rückenschmerzen und noch wichtiger: es gibt viele Ursachen dafür. Wichtig ist dabei nicht nur, dass Du Deine Beschwerden eliminierst, sondern Dir auch Gedanken darüber machst, wie solche Schmerzen in Zukunft zu vermeiden sind. Und in vielen Fällen sind Rückenschmerzen durch alltägliche Routinen entstanden, die Du bewusst vermeiden kannst und eine Lösung findest kannst, um Deinen Rücken langfristig zu schonen.
Keiner kann bestreiten, dass Rückenschmerzen zu einer Volkskrankheit geworden sind und besonders häufig sind diese leicht vorzubeugen, wenn man die Ursache identifiziert hat. In der Regel sind Rückenschmerzen, wenn Du Dich sonst als relativ „gesunder“ Mensch ohne Behinderungen beschreiben würdest, Ursachen von Verspannungen, Muskelverschleiß, Bandscheibenvorfall und Hexenschuss.
Bei diesen Arten von Rückenschmerzen musst Du natürlich zwischen akuten und chronischen Rückenschmerzen unterscheiden. Akute Rückenschmerzen sind solche, die maximal sechs Wochen lang anhalten. Von chronischen Rückenschmerzen spricht man, wenn diese länger als zwölf Wochen anhalten und man sich somit ständig darüber beschwert.
Insbesondere bei akuten Rückenschmerzen kannst Du noch etwas bewirken und diese als Warnsignal deuten, bevor sie chronisch und somit zu einem größeren Krankheitsbild werden. Und Du willst bestimmt nicht, dass diese Schmerzen lange anhalten und zudem noch Deine Psyche angreifen. Das möchte keiner. Daher ist es wichtig Ursachen früh genug zu erkennen, diese zu behandeln und vor allem in Zukunft dafür zu sorgen, dass keine Schmerzen mehr entstehen.
Was verursacht Rückenschmerzen?
Das lässt sich oftmals nicht genau belegen, denn die Ursachen sind unterschiedlich. Aber einige davon kennen wir nur zu gut und genau diese gilt es zu bekämpfen. Eine der größten Ursachen ist: Bewegungsmangel. Wer hätte das gedacht? Du wirst das wahrscheinlich kennen, besonders wenn der Arbeitsalltag so viele Stunden im Sitzen abverlangt, dass man gar keine Möglichkeit hat den Körper zu bewegen. Und dann bist Du endlich froh daheim zu sein, die Füße hochzulegen und …. Richtig, nichts zu tun. Doch wem machen wir etwas vor? Der Körper ist nun einmal nicht dafür gemacht. Wir müssen die Gelenke und die Muskulatur in Schwung und somit in Bewegung halten. Denn nur so kann der Körper funktionieren.
Du siehst also, dass Bewegung eine simple Sache ist und es dafür absolut keine Ausreden braucht, um sich dem zu entziehen. Denn Bewegung, sei sie noch so klein, bewirkt Wunder. Was ist nun die Lösung, fragst Du Dich? Ganz einfach: Bringe mehr Bewegung in den Alltag ein und das möglichst täglich. Öfters aufstehen und umherlaufen, die Arme und Beine strecken, die Beine beim Sitzen strecken oder hochlegen, öfters zur Toilette gehen, einen kleinen Spaziergang einbauen, und und und. Die Möglichkeiten existieren, genauso wie die Ausreden, en masse. Lass also nicht zu, dass die Ausreden überhand nehmen, denn sobald sich eine Beschwerde bemerkbar macht, wird es umso schwieriger denen den Kampf anzusagen.
Eine weitere Ursache für Rückenschmerzen ist: Falsche Haltung, sei es im Stehen und insbesondere beim Sitzen und sogar beim Gehen oder Laufen. Doch das wird uns noch weniger bewusst sein als der Bewegungsmangel. Denn auf die Haltung in jeder Situation zu achten ist schier unmöglich. Die Haltung wie auf dem Bild nennt man auch Geierhaltung. Diese nehmen wir oft automatisch am Schreibtisch ein und dadurch entstehen die bekannten Nackenschmerzen. Doch wie viel bedeutet Dir Deine Gesundheit und Dein Körper? Sicherlich genauso viel wie mir und wie jedem Menschen. Also ran an die richtige Haltung. Das ist auch gar nicht schwer, denn es dürfte Dir klar sein, dass eine richtige Haltung einen geraden Rücken impliziert. Also versuche Dich in jeder Position und Situation aufzurichten, sodass der Rücken gerade steht. Und wenn Du merkst, dass der Rücken automatisch nach einer Weile zusammensackt, dann befördere ihn wieder zu einer Kerze. Du solltest nur aufpassen, dass Du Deinen Rücken nicht überstreckst; versuche also die goldene Mitte zu finden, sodass der Rücken weder gebeugt noch überstreckt ist. Eine gerade Haltung hilft der Wirbelsäule sich aufzurichten und dabei jede Bewegung sanft und beschwerdefrei auszuführen. Genauso gehört der Nacken zwischen die Schultern und nicht nach vorn gestreckt.
Dann gibt es noch eine weitere Ursache, nämlich das falsche Heben oder Tragen. Auch das dürftest Du vielleicht kennen, insbesondere wenn Du schon einmal gehört hast: Gehe immer in die Knie, wenn Du etwas aufheben möchtest. Und das ist völlig richtig, doch seien wir mal ehrlich: Wie oft erwischst Du Dich dabei, wie Du etwas fallen lässt und Dich instinktiv danach bückst, dass es im Nachgang fast schmerzt? Das ist schon der erste Hinweis, dass Du einen kleinen Fehler gemacht hast. Natürlich wirst Du nicht sofort mit einem Hexenschuss bestraft, aber der Körper merkt sich das und hat schwer zu arbeiten. Denn jede falsche Bewegung kostet Dich langfristig.
Versuche also immer in die Knie zu gehen und dabei den Rücken gerade zu halten, wenn Du etwas aufhebst. Und besonders, wenn Du etwas trägst, solltest Du darauf achten, dass es nicht zu viel Gewicht ist und dass der Rücken dabei auch nicht weh tut. Denn Schmerzen sind nicht dazu da, um ignoriert zu werden. Das solltest Du Dir merken.
Selbstverständlich gibt es weitere Ursachen, wie Übergewicht, Stress, Angst, Stürze, etc. die zu teilweise massiven Rückenschmerzen führen können. Doch sie sind nicht alle so leicht zu bekämpfen, wie die obigen. Wir können nicht immer zu einhundert Prozent auf alles achten aber die simpelsten Sachen wie Bewegung, Haltung, Heben und Tragen sind permanenten Bestandteile unseres Lebens und es reicht völlig, wenn wir diese beherzigen und darauf achten, um Rückenschmerzen vorzubeugen, und zwar ohne Komplikationen, ohne Medikamente; lediglich durch Achtsamkeit und Übungen.
Was für Übungen kann ich machen?
Neben der Bewegung, der Haltung und der richtigen Art zu heben und zu tragen, gibt es einige Übungen, die man wunderbar in den Alltag integrieren kann. Und dabei reichen ein paar Minuten völlig aus, um die müden Glieder und Gelenke zu ölen und in Schwung zu bringen.
Einige Übungen und Tipps findet ihr im Ratgeber: „Sitz Dich nicht ab! Lern stehen und bewegen.“, die ich auch selbst ausprobiert habe und seit einigen Jahren durchführe. Da ich leider nicht so schlau war, um mich rechtzeitig um meinen Rücken intensiv zu kümmern, musste ich den schmerzhaften Weg gehen. Daher empfehle ich Dir dieses Buch, damit auch Du Rückenschmerzen den Kampf ansagen kannst und dabei vorbeugst.
Dankel